Menu

Saison 2023/24 – Auswärtsbusse und Auswärtstickets

„Früher gabs immer Bus+Ticket!“

„Wieso hat die Fanabteilung kein eigenes Auswärtskontingent?!“

„Ey, ihr könnt doch sicher noch was regeln… *zwinker*“

Um all diese und noch viele weitere Fragen zum Thema Auswärtstickets, Auswärtsbusse und was kann die FA regeln oder eben auch nicht zu klären, hier ein Überblick über den Ticketing- und Busorgaprozess in der kommenden Saison.

Wie so vieles muss auch dieses Thema mit Corona beginnen. Denn seit der Pandemie haben sich zwei entscheidende Punkte rund um Eintrittskarten im Fußball verändert: Organisatorische Abläufe bei den gastgebenden Vereinen und das Nutzungsverhalten mancher Fans. Und Letzteres hat wiederum Auswirkungen auf Ersteres. Aber was ist damit gemeint?

„Dank“ der Pandemie ist die Akzeptanz von Onlinetickets bei Fußballfans durchaus gestiegen. Dies machen sich manche Vereine zunutze indem sie nur noch oder vorwiegend Onlinetickets anbieten. Insbesondere gegen die „online only“-Variante positioniert sich die Fanabteilung entschieden, schließt sie doch digital nicht affine Menschen aus und trägt zur Abschaffung des Identitätsankers Eintrittskarte bei. Folglich wird die Fanabteilung auch keine digitalen Eintrittskarten in irgendeiner Form unterstützen oder gar anbieten bzw. vertreiben.

Die organisatorischen Abläufe der Vereine

Alle Vereine im deutschen Profifußball haben seit der Pandemie eigene Abläufe und Fristen. Galt früher die Faustregel „Wir schicken euch ein Kontingent nach Osnabrück. Nicht verkaufte Karten könnt ihr bis 2-3 Tage vor dem Spiel zurückschicken. Bezahlen müsst ihr nur so viele Karten wie verkauft wurden“, so ist heute keinerlei Einheitlichkeit zu erkennen. Es beginnt bei den angebotenen Kartenformen – hier gibt es Vereine mit „online only“, nur Hardcover oder hybriden Angeboten, also beide Varianten parallel.

Vereine welche nur Hardcovertickets anbieten, schicken mal das volle Kontingent, mal aber auch nur auf Bestellung eine bestimmte Anzahl an Tickets nach Osnabrück. Dann gibt es noch Vereine, denen man nicht verkaufte Karten zurückschicken kann und solche, die alle nach Osnabrück gesandten Tickets in Rechnung stellen und keine Rücknahme anbieten. Das heißt für den VfL entsteht hier ein wirtschaftliches Risiko, falls Karten nicht verkauft werden. Gleiches gilt für die Fanabteilung, wenn bspw. ein Bus mit Kombiticket nicht ausverkauft ist. Wir bleiben einfach auf den Kosten sitzen und müssen diese dann noch von den Beiträgen unserer Mitglieder begleichen.

Bei hybriden Kontingenten gibt es dann noch Vereine, die von vornherein das zur Verfügung stehende Kontingent aufteilen zwischen Hardcover- und Onlinetickets. Und solche, die das nicht tun. Letzteres führt oftmals dazu, dass Hardcovertickets nur bis 1, 2 oder 3 Wochen vor dem Spiel verkauft werden können, während man online noch 2 Minuten vor Anpfiff ein Ticket erwerben kann.

Und egal welche Variante angeboten wird: Die Fristen für eine mögliche Rücksendung an den gastgebenden Verein sind auch immer andere und variieren von 3-4 Tage bis 2-3 Wochen vor dem Spiel. Beim VfL sind wir daher übereingekommen, dass wir bis 28 Tage vor einem Auswärtsspiel eine feste Anzahl Karten bestellen und diese auch abnehmen.

Da dieses Chaos allerdings einen unhaltbaren Zustand darstellt, haben sich Fanvertreter*innen mehrerer Drittligisten in der abgelaufenen Saison bereits unter dem Dach von Unsere Kurve e.V. zusammengeschlossen und wirken derzeit auf den DFB ein, damit hier eine zentrale Regelung Besserung im Sinne der Fans verschafft.

Und nach diesem Crashkurs zum Ticketing im Profifußball kommen wir nun zum Kernthema: Die Auswärtsbusse

Eines direkt vorweg: Die Busse der Fanabteilung werden von Ehrenamtlichen organisiert und betreut. Weder werden die Busbegleitungen bezahlt (lediglich freier Eintritt und keine Fahrtkosten), noch handelt es sich um ein kommerzielles Angebot der KGaA. Ganz im Gegenteil: Es ist seit nunmehr 10 Jahren eines der Ziele der Fanabteilung, möglichst viele VfL-Fans für möglichst wenig Geld zu den Spielen der Profis zu bringen. Daher sind alle Busse auf plus/minus Null kalkuliert und bei weiten Touren, wie etwa nach Karlsruhe, Nürnberg oder Rostock, kalkulieren wir direkt mit Verlust, um den Buspreis niedrig zu halten. Dafür bekommt das Auswärtsteam innerhalb der Fanabteilung jedes Jahr im Rahmen der Haushaltsplanung, die von den Mitgliedern beschlossen wird, ein festes Budget. In der Aufstiegssaison lag dieses bei 5.000€

Da Busse leider nicht an Bäumen wachsen und auch nicht jedes Busunternehmen Fußballfans fahren will, so wie wir nicht jedes Unternehmen buchen werden (Sicherheitsbedenken, schwierige Erfahrungen in den letzten Jahren), stehen der Fanabteilung nicht unendlich viele Busse zur Verfügung. Dies mag für die Tour nach Elversberg noch egal sein, aber nach Hamburg oder Hannover werden wir leider keinen lila-weißen Konvoi stellen können. In der Regel bieten wir einen Bus mit 50-60 Plätzen an und wenn der voll ist, dann ist er voll. Hinzu kommt, dass in jedem Bus mindestens eine Person die Busbetreuung übernehmen muss. Hier haben wir aktuell nur 4 FA-Mitglieder, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen.

Und wie kommen jetzt Busorga und Ticketing zusammen?

Auch Busunternehmen haben Fristen. Zum Beispiel eine, bis zu der man einen Bus noch kostenlos stornieren kann aufgrund zu weniger Anmeldungen. Diese liegt meist bei ca. 14 Tage vor der Fahrt. Allerdings kommen die meisten Anmeldungen für einen Bus erst in der Woche vor dem Spiel rein. Hier hilft uns die Erfahrung des Bus-Teams und wir können anhand von Gegner, sportlicher Situation und der Tour allgemein einschätzen, ob auf den letzten Metern noch zig Anmeldungen reinkommen oder aber wir absagen müssen. Dies ist immer auch ein Spiel mit dem wirtschaftlichen Risiko, denn ein Auswärtsbus kostet je nach Entfernung 1000-3500€. Wer das kurz mit dem Jahresbudget von 5000€ überschlägt, merkt schnell, dass man sich hier entweder nur ein Mal in der Saison verrechnen darf und dafür alle anderen Busse voll sein sollten, oder dass man sich kein Mal verrechnen darf, um die anderen 16 Busse auch mal mit 5-6 freien Plätzen (bei Fahrpreisen von 20€ bis 70€) fahren lassen zu können.

Wir halten also fest: Auswärtskarten müssen früh fest abgenommen werden, während Busse erst spät gebucht werden. Man könnte ins wirtschaftliche Risiko gehen -mit Bussen und Karten-, aber wenn man sich verzockt, sind direkt tausende Euro aus Mitgliedsbeiträgen weg. Und über den Aufwand, der hinsichtlich Verwaltung und Absprachen im Hintergrund läuft, wurde noch gar kein Wort verloren.

Trotz dieser widrigen Umstände, sind wir auch in der kommenden Saison bestrebt zu möglichst jedem Spiel mindestens einen Bus fahren zu lassen. Kombitickets werden aber wohl die Ausnahme bleiben. Und zum Abschluss eine große Bitte des Auswärtsteams: Bucht eure Plätze so früh wie es nur geht! Damit verschafft ihr uns viel Planungssicherheit.

Fragen zum Auswärtsticketing des VfL? Werner Nordlohne, Fanbeauftragter –

Fragen rund um die Auswärtsbusse der Fanabteilung? Das Auswärtsorga-Team –

Bock auf Bus-Organisation oder Bus-Begleitung? Thomas, Abteilungsleitung –