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Fanabteilung nimmt Einladung des niedersächsischen Innenministers nicht an

Liebe Mitglieder,
 
am 25.04. findet – wie bereits der Einladung vom 15.03.2019 bekannt gegeben – unsereAbteilungsversammlung statt.

 
In der Zwischenzeit erreichte uns allerdings eine Einladung des niedersächsischen Innenministers zu einem sogenannten „Niedersächsischen Fandialog“.
 
Hierzu möchten wir eine kurze Stellungnahme geben:
 
Eine Teilnahme an dieser Show-Veranstaltung für Herrn Pistorius lehnen wir ausdrücklich ab.
 
Bereits im Sommer 2017 formulierte die bundesweite Fanorganisation Pro Fans und deren lokale Vertretungen in Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Osnabrück Mindestanforderungen für eine Dialogbasis an den niedersächsischen Innenminister.
Diesen Forderungen ist seitens der Politik bis heute in keinster Weise Rechnung getragen worden.
 
In den darauffolgenden Jahren hat sich die Situation für die organisierten Fans darüber hinaus noch weiter verschlechtert, was auch wesentlich in der Verantwortung der aktuell politisch handelnden Personen und insbesondere des einladenden Innenministers liegt.
 
Nicht nur die Planungen für ein neues niedersächsisches Polizeigesetz (gegen das Fanszenen in ganz Niedersachsen aktiv protestiert haben) oder auch die Ideen Fussballfans quasi als Versuchskaninchen im Rahmen einer biometrischen Gesichtserkennung zu nutzen, zeigen, woher der Wind im Land und in der Landespolitik derzeit weht.
 
Der Standort Osnabrück erscheint (möglicherweise aufgrund der Herkunft des Innenministers?) in diesem Zusammenhang als ein Standort, an dem in vorauseilendem Gehorsam besonders intensiv und pauschal freiheitseinschränkende Maßnahmen gegen Fussballfans vorgenommen werden.
 
Gemäß einer Kleinen Anfrage der FDP an den Niedersächsischen Landtag (Drucksache 18/3237) wurden z.B. in der Saison 2017/2018 für die Heimspiele des VfL Osnabrück insgesamt 388 Aufenthalts- und Betretungsverbote ausgesprochen (141 gegen Heimfans, 247 gegen Gästefans). An den anderen niedersächsischen Fussballstandorten (Hannover, Braunschweig, Wolfsburg,
Meppen) waren es INSGESAMT 243, was bedeutet, dass 61% aller dieser Verbote in Osnabrück ausgesprochen wurden.
Noch deutlicher wurde diese Entwicklung in der aktuellen Saison (Stand 11.03.2019) hatte Osnabrück einen Anteil von über 72% ALLER in Niedersachsen gegen Fussballfans ausgesprochenen Aufenthalts- und Betretungsverbote!!!
 
In skandalöser Weise werden also Fans – insbesondere Osnabrücker Fans – seitens Polizei und des niedersächsischen Innenministeriums als Zielobjekte für medienwirksame Law-and-Order-Projekte benutzt, um sich hier politisch das entsprechende Profil zu verleihen.
 
Es dürfte verständlich und nachvollziehbar sein, dass die organisierte und aktive Fanszene in Osnabrück unter diesen Umständen keinerlei Interesse hat, sich als schmückendes Beiwerk zu einer Showveranstaltung des Herrn Pistorius instrumentalisieren zu lassen.
 
Stattdessen wird sich die Fanabteilung des VfL Osnabrück mit dem wichtigen Haushaltsplan für die Saison 2019/2020 auseinander setzen und so dazu beitragen, dass den Anliegen der Fans tatsächlich Rechnung getragen wird.
 
Die Fanabteilung im April 2019