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„Wir die Fans aus der Ostkurve…(?)“

So beginnt die Hymne unseres VfL. Aber die Bremer Brücke ist weit mehr als der Stimmungsmotor in der Mitte der Ostkurve. Ein lebendiges Stadion macht die Unterschiedlichkeit der Fans aus und auch die unterschiedliche Art, das Geschehen auf dem Rasen zu begleiten.
 
In den vergangenen Tagen erreichte die Westkurven-Dauerkartenbesitzer die Nachricht, dass in der kommenden Saison keine Dauerkarten mehr erhältlich sind und dass die Westkurve nur noch zu bestimmten Spielen geöffnet werden soll. Schmackhaft gemacht werden soll den jetzigen Dauerkartenbesitzern der Wechsel in die Sitzplatzbereiche zum Stehplatzpreis oder soweit möglich ein „Umtopfen“ in die Ost oder auf den Affenfelsen.
 
Hierbei wird verkannt, dass es nicht in erster Linie der monetäre Aspekt ist, der die Fans auf die West gezogen hat. Es ist eine ganz bewusste Entscheidung, hier stehen Freundeskreise ebenso wie lose Zusammenschlüsse teils seit Jahrzehnten zusammen. „Da steht ‚mein‘ Rentner schon am Wellenbrecher und grüßt mich freundlich, wenn ich ins Stadion komme“ – so formulierte es eine langjährige Besucherin der Westkurve.
 
Die Fans aus der Westkurve haben in den vergangenen Jahren vieles auf sich genommen, um ihre geliebten Plätze einnehmen zu können. Fast bei jedem Spiel mit höherem Gästeaufkommen sind lange Wege nötig, um an seinen Platz zu gelangen und das Stadion wieder geordnet verlassen zu können. Die Besucher der Westkurve haben diese Einschränkungen auf sich genommen – sie hätten es sich einfacher machen können, wenn es denn egal wäre, auf welcher Stehplatztribüne man steht.
 
Wir sind mehr als irritiert darüber, dass die treue lila-weiße Fangemeinde auf der „West“ von der Entscheidung des Geschäftsführers überrannt wurde und letztlich mal wieder vor vollendete Tatsachen gestellt worden ist.
 
Die Fanabteilung begrüßt grundsätzlich, dass Einsparpotenziale geprüft werden, dies entspricht einer von vielen Seiten erhobenen Forderung, dem wie auch immer gearteten Sanierungskonzept Leben einzuhauchen und sich von der Fixierung auf „mehr Wachstum“ zu lösen.
 
Wir stellen dazu aber folgende Fragen:

  • Um wie viel Sparpotenzial handelt es sich genau?
  • Besteht nicht die Möglichkeit, mit Hilfe der Fanabteilung und der Fanclubs, bessere Lösungen zu schaffen und die Kosten abzufangen?
  • Wäre eine Vermarktung der Tribüne nicht eher möglich, wenn sie immer besetzt ist?

Hierzu folgen einige weitere Ansätze, die es gemeinsam zu besprechen gilt.
 
Es ist komplett unverständlich, warum die Geschäftsführung der Kapitalgesellschaft es abermals versäumt, bereits bestehende und erprobte Strukturen wie den Runden Tisch zu nutzen, um eine so gravierende Änderung wie die zeitweise Schließung eines Tribünenbereichs zu diskutieren und sich ein Feedback aus der Kurve zu holen. Diese Themen gehören auf die Agenda eines stetigen Austauschs in einem verlässlichen Rahmen. Auch die bekannten Kanäle über den im Präsidium des e. V. für die Fanabteilung zuständigen Vizepräsidenten hätten genutzt werden können. Situativ einberufene Formen des öffentlichen Austauschs wie ein „Fantalk“ können hier nur flankierend wirken.
 
Unsere Hand bleibt weiter ausgestreckt, wir erwarten allerdings eine Rückkehr zum ernstgemeinten und fairen Dialog.