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Mein Spielbericht: VfL Osnabrück – 1. FC Nürnberg 1:1 [Uwe Igler Superstar]

Der VfL mit Markus Feldhoff im tiefsten Abstiegskampf gegen die Clubberer aus Nürnberg. Doch „wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten“sangen schon die Scherben und deshalb habe ich mir zur Spielvorbereitung erstmal Mut gemacht und das historische VfL-Gedächtnis bemüht. Da ist zum einen das 2-1 des VfL im Abstiegskampf 2001 gegen Nürnberg mit der roten Karte gegen Andi Köpke und dem Kopfballtor von Christian Claaßen in letzter Sekunde. Und da sind zwei Tore von Markus Feldhoff 2005 beim 3-2 gegen Eintracht Braunschweig, eines nach einem super Solo. Beide Spiele fielen in meine Studienzeit, ich war noch regelmäßig an der Brücke, auf der alten Nord. Mein Exilantendasein startete sanft und mit vielen Heimfahrten in Bielefeld. Danach ging es für mich nach Hamburg, Frankfurt, Marburg und immer seltener zur Brücke.

Inzwischen verfolge ich den VfL von Berlin aus. Hier verbinde ich meine VfL-Leidenschaft mit der Stadterkundung, indem ich Berliner Straßenschilder fotografiere, die den Namen ehemaliger oder aktueller VfLer tragen. Die Reichenbergerstraße in Kreuzberg, der Siegertweg im Tempelhofer Fliegerviertel, 27 habe ich inzwischen dokumentiert, in 17 verschiedenen Ortsteilen. Meine letzten Besuche an der Brücke waren letzte Saison das 0-0 gegen Aue und das 0-0 gegen Fürth. In der Aufstiegssaison habe ich kein einziges Heimspiel gesehen, in der Saison davor nur das 0-5 gegen Paderborn.„Mein“ letztes VfL-Tor an der Brücke erzielte ein waschechter Berliner! Na, kommt ihr drauf? Ein Tipp: Uwe Brunn war es nicht. Übrigens: Wenn gerade mal nicht Corona ist, gibt es sogar so etwas wie eine VfL-Kneipe in Berlin. Beim Engel in Neukölln gebe ich mir mit Peter und Moritz hin und wieder die eine oder andere Kugel Icke-Pils.

Bei Nachmittagsspielen schaue ich mir vor dem Anpfiff die Aufstellung an und widme mich dann erstmal dem Familienprogramm. Spät abends schaue ich das Spiel dann möglichst ohne Vorwissen. Hat nicht geklappt heute. Mein Sohn studiert auf dem Handy gerne die Ergebnisse und Tabellen der letzten WM und irgendwie hat der VfL sich dabei aufs Display gemogelt. 1-1 also in Nürnberg, Torschütze: Marc Heider. Irgendwie bitter, dass ich sein langersehntes erstes Zweitligator und den ersten Punktgewinn nach so langer Zeit jetzt so nüchtern und beiläufig am Handy zur Kenntnis nehmen muss.

Die erste Halbzeit ist langweilig. Der VfL im 4-4-2 steht hinten ganz sicher gegen ganz harmlose Nürnberger.Beim VfL ist die Spieleröffnung ganz ok, dann ist die Kugel aber auch ganz schnell weg. Halbzeit. In der 2. Halbzeit kommt, was kommen muss: Tor Schäffler, 1-0 für Nürnberg. Dann eine kleine Drangphase des VfL, belohnt mit dem 1-1 von Heider nach prima Vorarbeiten von Reis und Kerk. Der VfL bringt den Punkt nach Hause. Verdient. Gut gefallen hat mir die Defensive, Beermann und Gugganig waren gut, Taffertshofer auch, Reichel hatte links keine Probleme, immerhin. Vorne war Kerk Alleinunterhalter und Santos einmal mehr eine Katastrophe. Es wird verdammt schwer die Klasse zu halten. Stand jetzt würde ich die Relegation unterschreiben. Und überhaupt: Ich mag die Relegation, trotz allem. Und dann ist die Brücke am ersten Spieltag der neuen Saison hoffentlich wieder voll, vielleicht gegen Schalke. Eine meiner ersten VfL-Erinnerungen ist das 3-1 gegen Schalke und Jens Lehmann am letzten Spieltag 1990 mit zwei Toren von Dirk Gellrich. Und mein letztes Tor an der Brücke? Erzielte Halil Savran beim 3-0 gegen Lotte 2016.

Mein Spielbericht: Mach mit!

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