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Mein Spielbericht: FC Erzgebirge Aue – VfL Osnabrück 2:1 [Marv]

Zu allererst muss ich betonen, mich unheimlich gefreut zu haben endlich mal wieder nach acht langen Monaten nach Osnabrück reisen zu können und dürfen. Sinkende Inzidenzen und negative Testergebnisse machen es möglich, wenigstens mal wieder coronakonform zu zweit Fußball zu schauen.

Eventuell ergibt sich ja doch noch irgendeine Möglichkeit eine total verkorkste Saison, in der so viel mehr möglich war, unverdientermaßen zu retten. Leider ist der VfL aber eben nun mal der VfL und steht sich selbst – wie so häufig – im Weg. Drei Kilometer weniger gelaufen als der Gegner, für den es um quasi nichts mehr ging und lediglich eine herausgespielte Chance. Das ist kein Kampf, sondern das leidige Spiel, was der VfL über Monate abgeliefert hat und dementsprechend auch völlig zu Recht dort unten steht.  Meine Erwartungen an die kommende Relegation gehen gen Null. Dafür ist der VfL einfach zu sehr der VfL, der einfach keine Relegation kann und der Wille der Ingolstädter nach der verlorenen Relegation im letzten Jahr in der allerletzten Sekunde wird ungebändigt sein. Gegner wie Aue und Ingolstadt sind nun mal ein anderer Maßstab als Würzburg und Hamburg ;-)

In dieser Saison habe ich tatsächlich sämtliche 34 Spiele – inkl. Hannover – am TV verfolgt. Ich weiß nicht, wie es Euch allen damit geht, aber ich gehe damit viel emotionsloser um. Verliert der VfL, steige ich nicht wieder in den Auswärtsbus zur stundenlangen Heimreise  ein, sondern mache einfach den Fernseher aus und das Leben geht weiter. Shit happens. Und wenn der VfL gewinnt? Dann ebenso. Es ist momentan leider nichts Greifbares mehr da, nichts was den Fußball so emotional und besonders gemacht hat. In Zeiten, wo wir ohne triftigen Grund die Haustüre nach 22:00Uhr nicht verlassen dürfen, ein bekanntes Fußballprodukt aus Leipzig jedoch seine Champions League-Heimspiele in Budapest austrägt und dafür sogar seinen eigenen Stadionsprecher (!) in die ungarische Hauptstadt kutschieren darf.

Und die Anzeichen auf Besserung dieser schweren Zeit machen mich diesbezüglich doch ein wenig emotional und verständnislos. Dass wir uns nächste Saison alle wieder sehen werden, steht für mich außer Frage. Leider geht es dann gegen Verl und Freiburg II statt gegen Werder und Schalke. Diese sehr gute Ausgangslage auf die stärkste zweite Liga aller Zeiten leichtfertig verspielt zu haben, macht mich – zumindest so lange der Fernseher noch an ist und ich unseren Trainer grinsend mit Händen in der Hosentasche sehe – fassungslos.

Ja, der Abstieg wäre verdient, aber vor allem wäre er vermeidbar gewesen.

Vielleicht irre ich mich aber auch einfach und wir haben Sonntag doch noch was zu feiern. Hoffentlich..